Im Jahr 2009 hat die Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte eG im Hause Bodenborn 47 eine Senioren-Wohngemeinschaft eingerichtet – die erste dieser Art im Ennepe-Ruhr-Kreis. Dort, wo früher die Pizzeria „Bei Roberto“ zu geselligen Abenden einlud, – älteren Wittener Bürgern auch noch aus der Zeit zuvor als Gasthaus „Zur Krone“ bekannt -, entstand eine Wohngemeinschaft für sieben Mitglieder. Die Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte eG greift damit die guten Erfahrungen anderer Städte wie Dortmund, Wuppertal oder Paderborn auf. Um den älteren Bürgern Wittens eine Alternative zum Altenheim zu bieten, haben wir als Kooperationspartner für diese Maßnahme den Caritas-Verband und das DRK gewonnen. Aufgrund seiner Einzigartigkeit ist das Projekt so in die Öffentlichkeit gerückt, dass der WDR in der WG einen Filmbeitrag gedreht hat. Auch Bremens ehemaliger Bürgermeister Henning Scherf, deutschlandweit bekannt als Verfechter neuer Wohnformen, hat sich positiv über dieses Vorhaben geäußert.
Mitten im Leben
Selbständig in den „eigenen vier Wänden“ leben – auch wenn man nicht mehr alleine wohnen kann. Bestens betreut und gepflegt sein – auch wenn man nicht in ein Heim ziehen möchte. Die Wohngemeinschaft in Witten-Bommern macht es Menschen, die einen pflegerischen Betreuungsbedarf haben, möglich, so selbstbestimmt und in einer vertrauten Umgebung zu leben. Die großzügigen, insgesamt ca. 300 Quadratmeter umfassenden Räumlichkeiten der Wohnungsgenossenschaft werden eigens für diesen Zweck umgebaut.
Der Wohnbereich
Den Mittelpunkt der Anlage bilden die Wohnküche und ein großes Wohnzimmer. Das persönliche Zimmer kann jedes Mitglied mit den eigenen Möbeln nach individuellem Geschmack einrichten. Jedes Einzelzimmer wird zusätzlich über ein barrierefreies Bad verfügen. Waschmaschine und Trockner werden in einem für alle Mitglieder dieser Wohngemeinschaft zugänglichen Hauswirtschaftsraum untergebracht.
In einem Gästezimmer können weiter entfernt wohnende Verwandte auch mal über Nacht bleiben. Die komplette Planung der Wohnung wurde genau auf die Bedürfnisse pflegebedürftiger Menschen ausgerichtet. Eine weitere Besonderheit ist die im Keller vorhandene Kegelbahn mit den dazu gehörigen Räumlichkeiten. Diese eignen sich besonders für größere Geburtstagsfeiern und andere Feste.
Wichtig ist auch die Lage der Wohngemeinschaft: Wer gerne die frische Luft genießt, findet im WG-eigenen Garten unter der alten Eiche einen Platz der Ruhe. In der Wohngemeinschaft lebt man „mitten drin“ zentral im Wittener Stadtteil Bommern. Geschäfte, Ärzte, Apotheken, Cafés und vieles mehr sind fußläufig erreichbar. Eine Bushaltestelle befindet sich direkt vor dem Haus. Daher ist auch die Wittener Innenstadt schnell zu erreichen.
Vieles geht
Je nach Können und Interesse beteiligen sich die Mitglieder der Wohngemeinschaft am „Familienleben“ der Gemeinschaft. Vielleicht möchten sie den Tisch decken oder einen Kuchen backen? Schnitzel mit Erbsen und Möhrchen? Nein, heute lieber Heringsfilet mit Kartoffelsalat! Nicht nur beim Essensplan soll Demokratie herrschen. Das gehört zu den Dingen, die den Alltag der sieben pflegebedürftigen Mitglieder schöner machen.
Gemeinsam angehen heisst die Devise, denn gemeinsam macht „sogar“ das Kochen Spaß.
Betreuung und Pflege
Und das ist weiter vorgesehen:
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der „Caritas-Sozialstation“ sind mehrmals täglich für die Senioren vor Ort da und begleiten ihren Tagesablauf.
- Sie bieten sachgerechte medizinische und hygienische Pflege in allen Pflegestufen und sorgen liebevoll für die Mitglieder der Wohngemeinschaft.
- Alle Zimmer und Sanitärräume verfügen zusätzlich über eine Notrufanlage des DRK.
- Die Grundreinigung der gemeinschaftlichen Räume und Einzelzimmer wird extern erledigt und ist in den Betriebskosten enthalten.
- Der Tagesablauf kann selbst bestimmt werden.
- Unterhaltung und Abwechslung können der Besuch kultureller Veranstaltungen, gemeinsame Ausflüge und vieles mehr, je nach individuellem Wunsch oder Gemeinschaftsbeschluss, bieten.
Manche Erledigungen sind oft beschwerlich und belastend. Die Mitarbeiter der Caritas und die Sozialarbeiterin der Wohnungsgenossenschaft eG helfen gerne
- bei Einkäufen für den persönlichen Bedarf
- bei Vermittlung von Fremdleistungen
- beim Umgang mit Behörden und Ämter und vielem mehr
Transparenz in den Kosten und auf Erfahrung bauen
Jedes Mitglied der Wohngemeinschaft schließt mit der Wohnungsgenossenschaft einen Dauernutzungsvertrag ab, die Mitgliedschaft in der Genossenschaft ist erforderlich. Der Dauernutzungsvertrag beinhaltet die Kosten für das Einzelzimmer und die anteilig genutzten Gemeinschaftsflächen nebst Betriebskosten. Haben Sie Interesse an unserer Wohngemeinschaft und wünschen weitere Informationen, sprechen Sie uns bitte an:
Ihre Ansprechpartner für die Gemeinschaftsflächen sind:
- Anne Wiegers, Telefon 2 81 43 – 25
- Andre Paasch, Telefon 2 81 43 – 21
Des Weiteren können die Mitglieder mit dem Caritas-Verband einen Betreuungsvertrag mit einem bestimmten Leistungspaket abschließen. Die Caritas in Witten ist seit Jahrzehnten in der Pflege und Betreuung älterer Menschen erfahren. Sie berät vor der Entscheidung individuell und umfassend über die Leistungen, die erbracht werden können. Detailliert zeigen Mitarbeiter der Caritas Ihnen Wege der Finanzierung auf und bieten Unterstützung bei den erforderlichen Antragstellungen.
Viele Menschen haben den Wunsch nach Gemeinschaft und Angst vor dem Alleinsein. Auch ganz pragmatische Dinge wie gegenseitige Unterstützung im Haushalt oder pflegerische Hilfe bei Alltagsverrichtungen bewegen Menschen zu dem Schritt, in eine Wohngemeinschaft zu ziehen. Wenn auch Sie mit den Aktivitäten zu Hause überfordert sind oder besondere Umstände Ihre Lebensqualität beeinträchtigen, dann finden Sie bei uns Pflege, Orientierung, Sicherheit und Begleitung.
Lange gut leben. Selbstbestimmt im Alter leben. Dies ist sicherlich eine erstrebenswerte Vorstellung von der Gestaltung des Lebensabends. Im fortgeschrittenen Alter, nach schweren Erkrankungen oder bei Behinderungen ist dies oft nur mit durchdachten Hilfsmitteln und sozialen Diensten möglich. Dazu bietet das DRK den sogenannten Hausnotrufdienst an, der von den Mitgliedern der Wohngemeinschaft auf Wunsch in Anspruch genommen werden kann.
Neben dem ehem. Bremer-Bürgermeister Henning Scherf und unserer Bürgermeisterin Frau Sonja Leidemann waren bereits die Staatssekretärin Frau Dr. Marion Gierden-Jülich, der Landrat Dr. Arnim Brux sowie Vizekanzler a.D. Franz Münterfering zu Gast.