Die Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte hat sich mit ihrem Quartier „Crengeldanz/Heven-Ost“ erfolgreich an dem Auditierungsprozess „Generationengerechtes Wohnen im Quartier“ beteiligt und wurde dafür am 08. November in Düsseldorf zertifiziert. Insgesamt neun Wohnungsunternehmen nehmen an dem 2015 begonnenen Pilotprojekt teil.
Fachkompetente Partner des Projektes sind das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW, die NRW.BANK, der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V., die Bertelsmann Stiftung und der Verein Familiengerechte Kommune, unter wissenschaftlicher Begleitung der inWIS Forschung & Beratung GmbH.
Ziele des Projektes sind die generationengerechte und zukunftsfähige Weiterentwicklung und Gestaltung von Wohnquartieren sowie die Schaffung und der Erhalt bezahlbaren Wohnraums in Nordrhein-Westfalen. Die Kooperation mit der Kommune und die Beteiligung der Quartiersbewohner und weiterer Akteure sind Bestandteil der Auditierung. Die im Prozess entwickelten Konzepte werden in den kommenden drei Jahren in den Quartieren umgesetzt.
Bauministerin Ina Scharrenbach, die erst kürzlich den Neubau der Wohnungsgenossenschaft in Witten-Bommern besichtigt hatte, ließ sich im Rahmen der Zertifikatsverleihung eingehend das Quartierskonzept von Witten-Mitte erläutern.
„Am Anfang des Prozesses stand eine Analyse der Rahmenbedingungen und Herausforderungen im Quartier „Crengeldanz/Heven-Ost“, so Stephanie Pieper, Projektleiterin bei Witten-Mitte. „Daraus wurden Handlungsfelder und Ziele entwickelt, beispielsweise zum Wohnumfeld, zur Wohnungsqualität, zur Gestaltung des sozialen Miteinanders und zur Vernetzung und Kooperation mit der Stadt Witten und anderen Partnern.“
Einige der im Auditierungsprozess entwickelten Maßnahmen wurden auch schon im Quartier der Genossenschaft umgesetzt bzw. begonnen, wie z. B. die energetische Sanierung des Bestandes im Bereich Hermannstraße/Unterkrone/Im Mühlenwinkel oder die Wohnumfeldgestaltung mit Fassadenanstrichen am Tannenberg/Crengeldanz-/Albrechtstraße.
Die Schaffung von Kita-Plätzen in der Jugendstilvilla am Crengeldanz, aber auch das Herrichten von barrierefreien Hauszugängen oder das Aufstellen von Rolllatorboxen gehören genauso zu den Maßnahmen, die ein Wohnen und Leben von Jung und Alt im Quartier unterstützen und verbessern. Thematisiert wird derzeit auch die Umgestaltung und Verkehrsberuhigung im öffentlichen Raum des Tannenberges in Kooperation mit der Stadt Witten. Eine zentral im Wohngebiet gelegene Freifläche könnte Quartiersplatz werden, um das soziale Miteinander der Bewohner zu fördern.
Bei der Zertifikatsübergabe in Düsseldorf würdigte Laudatorin Dr. Brigitte Mohn, Bertelsmann Stiftung, nicht nur die Arbeit der Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte, sondern betonte dabei auch die Chancen für den Wohnstandort an sich. Potenzial biete sich auch durch die Nähe zur innerstädtischen Universität.
„Wohnen schafft Heimat. Damit das gelingt, müssen generationengerechte Quartiere unterschiedliche Bedürfnisse der Bewohner berücksichtigen. Uns ist dabei besonders wichtig, dass dabei ein angemessener Anteil an bezahlbaren Wohnungen für alle Generationen und Bevölkerungsgruppen geschaffen und gesichert werden kann. Mit der Zertifizierung unterstützen wir richtungsweisende Konzepte für bezahlbare Wohnungen und Quartiere, in denen alle Generationen eine Heimat finden können.“ (Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes NRW)